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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 103

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
103 verbleiben und von den Eltern auf die Kinder kommen sollen"; auch verbot er das Auskaufen ') der Bauern.,.'.Zur Rettung des stark ver-schuldeten Grundbesitzes grndete Friedrich Kreditvereine, sogenannte Land-schaften. Jedes Mitglied kouute hier gegen mige Zinsen ein Dar-lehen bis zur Halste des Wertes seiner Besitzung erhalten. Auf die Pfandbriefe" der Landschaft gaben Private wie Kassen gern Geld. ^ "/* /gur'webling' detz Ackerbaues schickte der 'groe König Bauersleute nach Hollaud und England; dort sollten sie die Fortschritte der Landwirtschaft kennen lernen und spter die gesammelten Erfahrungen daheim verwerten. Er forgte ferner durch Belehrung und Zwang fr die Verbreitung der Kartoffeln, die zwar schon unter dem Groen Kurfrsten in das Land gebracht waren, deren Anbau aber uoch nicht berall mit dem ntigen Verstndnisse betrieben wurde. xvt den Hungerjahren 1771 -1772 lernten die Landlente dieses wertvolle Nahrungs-mittel erst recht schtzen. - Um gutes Viehfutter zu erzielen, wurde der Klee- und Lupinenbau. der im Osten noch nicht allgemein bekannt war, gefrdert. - Der König befahl ferner, bei den Husern Grten anzulegen und Obstbume zu pflanzen. Um die einheimische Schafzucht zu verbessern, fhrte Friedrich das spanische Edelschas ein. und die Bienenzucht wurde in den stlichen Gebieten als lohnende Nebenbeschftigung warm empfohlen. 4. Sorge fr Handel und Gewerbe. Nach des Knigs Wnnfch und Willen sollte nichts im Auslande gekauft werden, was im eigenen Lande hergestellt werden konnte. Er rief gefchickte fremde Hand-werker und Fabrikanten herbei, damit sie die einheimischen, die den Betrieb vieler neuen Gewerbe uoch nicht kannten, belehren und an-spornen sollten; wie in England, so wurde auch in Prenen btc Dampfmaschine in beit Dienst bcr Arbeit gestellt. Die schleiche Seilt-wandweberei und das schleiche Httenwesen kamen unter /, seiner Regierung zu groer Blte.') In Berlin grndete er eine Spinnerei und eine Weberei, eilte Zuckcrsiedcrci und ein groe Porzellanfabrik. Die Waisenkinder in Potsdam muten Spitzen klppeln; in Oberschlesien lie er Bergwerke und Fabriken anlegen. Durch den Anbau des Maulbeerbaumes suchte er die Seideusabrikatiou in Preußen heimisch zu machen. Die Ein- i) In dem Allgemeinen Landrecht heit es deshalb: . die Edelleute (sollen) niemals Bauerngter einziehen. . . . weil die Edelleute. wenn ste Vor-werke aus Bauerngtern machen, die Zahl der Einwohner verringern . -) Erg. Nr. 19.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 66

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
66 Der aufgeklrte Despotismus. Betriebe emporzuheben, befrderte er die Anpflanzung neuer Gewchse, vor allem der Kartoffel, zum Teil zwangsweise, den Anbau von Gemse, Bauern-Obstbaumzucht. Den Bauern empfahl er, lieber die Hlfte ordentlich zu bestellen, als das Ganze schlecht zu bebauen, und riet den Abbau" zu groer Gter durch den zweiten Sohn. Bei guten Ernten speicherte er Getreide ans und gab es in Jahren der Teuerung zu migem Preise ab. Die Domnen sollten fr die Bauern Musterwirtschaften sein. Gern htte er die Bauern von den bestehenden Bedrckungen der Guts-Herren, von den vielen Fronen und von der Erbuntertnigkeit ganz befreit. Dieser Plan scheiterte am Wiberstanb des dadurch bezglich der Arbeiterfrste zu sehr geschdigten Adels. Wo die Geldpacht an Stelle der Naturalabgabe trat, gerieten die Banern in blere Lage, als sie sich vorher befanden. Fr den Loskauf, der ihnen in Schlesien (1748) und in Westpreuen (1773) gestattet wurde, fehlte den meisten das Geld. Gewerbe. Gewerbe und Handel frderte der König nach beu Grunbstzen des Merkantilsystems. Scherzhaft nannte er sich selbst einen Bettler-fnig und suchte beshalb mglichst viel Gelb in das Land zu ziehen und das vorhanbene im Land zu halten durch Hebung der einheimischen Jn-bustrien, wie der Tuch- und Leinenfabriken, der Seibe- und Sammet-webereien, der Zuckerfiebereien, der Papier- und Eisenfabriken. Die Berliner Porzellanmannfaktur, 1703 gegrndet, konnte sich in ihren Waren mit den Meiner Erzeugnissen balb messen. Einen hohen Aufschwung Handel, nahm das Berg- und Htteuwesen. Schuhzlle sicherten vor berschwemmung des heimischen Marktes mit fremben Waren; aber die Binnenzlle, die auswrtigen Stapelrechte Hinberten den freien Hanbelsverkehr. Und doch bewies er dem Handel durch eine Reihe von Maregeln fein hohes Interesse. Fr Post-, Hanbels- und Gewerbesachen errichtete er eine be-fottbere Abteilung im Gewerbebirektorinm, fr den Gelbverkehr die Bank und die Seehanblnng, fo auch fr den Abel die landschaftliche Kreditbank, ferner Leih- und Pfandhuser aus Frsorge fr solche, die pltzlich in Geldverlegenheit gerieten. Die berseeischen Handelsgesellschaften in Emden Kanle, brachten wenig Nutzen, zeugten aber von bester Absicht. Whrend die Landstraen in dein hergebrachten Zustande verblieben, der sie fast in allen deutschen Lndern zur Qual der Reisenben machte, tat Friedrich in seinem anbe viel fr knstliche Wasserstraen. So baute er den Planeschen Kanal, den Finowkanal, spter den Bromberger Kanal. Namentlich hob sich die Bedeutung Stettins als des Ausfuhrhafens fr das Ober-gebiet durch die Anlage von Swinemnbe und die Regulierung der Swine. Finanz- Bei aller landesvterlichen Frsorge fr Handel und Gewerbe hatte toeien- Friedrich stets die Erhhung der Staatseinknfte im Auge und legte daher auf fast alle Verbrauchsgegenstnde ausgenommen Getreide und Schweinefleisch Steuern (Akzise). Zu dem Salzmonopol fgte er die Monopole auf Tabak und Kaffee, die im Volke groe Unzufriedenheit er-

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 76

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
76 Die Sudeten und ihre Bewohner. Welche der Bergmann nach einem Dasein ohne Sonne und Freude erreicht. Trotzdem bleibt er seinem Berufe treu. Und ob der Sohn den Vater anch in den letzten Jahren gelähmt, mit schweren Schmerzen belastet sieht, er tritt doch in seine Fußtapsen ein und wird wieder ein Bergmann. Es ist die Macht der Gewohnheit, welche anch den Südländer immer wieder seine Hätte dorthin bauen läßt, wo der Aschenregen des Vesuvs, vulkanische Kräfte ihm so ost das Heim vernichteten. Neben dem Bergbau, der geschichtlich bereits über ein Jahrtausend am Harz betrieben wird 968 wurden Zuerst die Erze am Rammelsberge bei Goslar entdeckt und ausgebeutet treibt der eigentliche Gebirgsbewob ner noch mancherlei Beschäftigung. Vor allem ist es der Wald, welcher ihn ernähren muß als Holzbauer, Köhler. Beerensucher, Sägemüller, Fuhrmann, Holzschnitzer, Besenbinder. Früher gab es anch die sogenannten Harz pnlker, welche das Harz des Waldes einsammelten, bis es ihnen die Obrigkeit verbot. Heimlich stellt man dann auch deu Singvögeln nach. Und da anch hier das Hand merk stark eingeschränkt ward, so verfiel man ans du Idee, Kanarienvögel großzuziehen und abzurichten. Jetzt geheu alljährlich für über 140000 Mark Wert solch gelbgefiederte Säuger aus dem Harz in die weite Welt! 13. Die Sudeten und ihre Bewohner. Alfred Kirchhofs: Die deutschen Landschaften und Stämme. Iii. Teil von Hans Meyer: Das deutsche Volkstum. Leipzig und Wien 1899, Bibliographisches Institut. S. 99—103. (Gekürzt.) Das letzte deutsche Mittelgebirgsland nach Osten hin bilden die Sudete n. Schon innerhalb der Lausitz«- Granitplatte mit ihren basaltischen Durchbrechungen, wie der Görlitzer Landskrone, tut sich im Gegensatze zur erzgebirgischeu nahezu südöstliche Streichung kuud, vorerst

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 7

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Deutsche Landschaft und deutsches Volkstum. ' würde ebensowenig jene großartige Fülle hausgewerb- licher Industriezweige erwachsen sein, die Kunst der Glasfabrikation eine so hohe Vervollkommnung erreicht, haben, wie es der Fall ist vom Thüringerwald bis iu die Waldgründe der Sudeten. Die Regel, daß die Volkszahl nach den höhern Gebirgsstufeu sich mindert, ist durch den Bienenfleiß und die mit Kunstsinn gepaarte hoch- gradige Geschicklichkeit dieser Gebirgsbewohner mehrfach ins Gegenteil verkehrt worden. So leben die Erzgebirg- ler auf der fast keiue Feldfrucht neben der Kartoffel tragenden Kammhöhe ihres Gebirges in dicktern Scha- ren, volkreichern Dörfern als unten die Bauern aus dem fruchtbaren Löß des ebenen Vorlandes an der Pleiße, Mulde und Elbe. Ihre Vorfahren kamen als Bergleute auf die luftigen Höhen' als dann die Erzschätze allzubald versiegten, blieben die Nachgeborenen mit leidenschast- licher Heimatsliebe ans der armen Gneisscholle, suchten und fanden Verdienst durch Schnitzerei, Tischlerei, Spitzenklöppeln und Feinstickerei, so daß sie mit fast chinesischer Anspruchslosigkeit bei Kartosfelkost und Blümchenkaffee ein zahlreiches, auskömmlich lebendes, sangeslustig fröhliches Völkchen wurden. Großartiger freilich offenbart uus zu guter Letzt das norddeutsche Tiefland den Sieg unserer Nation über eine von Haus aus kargeiche Natur. Wie hat es der Deutsche verstanden, selbst dem dürftigsten Diluvialsand, in steigenden Mengen Nahrungsmittel abzugewinnen, sogar in den Mooren sich ein sauber wohnliches Obdach, ja Wohlstand zu schaffen! Eben bei der harten Arbeit, die sich Jahr um Jahr erneuert, wenn hier der Land- mann sich und den Seinen das Dasein fristen will, ist der harte Menschenschlag groß geworden, der in Treue und Tüchtigkeit, Ausdauer und Kraft den Kern des preußischen Staates ausgestalten, mithin die Grundlage unseres Reiches legen half. Die Wegsamkeit der Ebene schon als solcher, die Schiffbarkeit ihrer Ströme, die Zwi^chenlage zwischen den Gebirgen mit ihren der Nie-

5. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 67

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Das gewerbliche Leben Thüringens. "7 macher- und Böttcherarbeit liefert der Wald das Roh- Material, unsere noch immer sehr waldreichen Gebirge sind deshalb von alters her die Heimstätten einer ansge- dehnten und vielseitigen Holzindustrie. Auch die Neben- Produkte werden tunlichst ausgebeutet, und manche eigen- artige Hausindustrie ist auf diesem Boden erwachsen; man denke nur an die Spielwarenindustrie im Kreise Sonnenberg u. a. m. Die Gebirgsgegenden wurden daher, da vom frühern Bergbau Arbeitskräfte in großer Zahl vorhanden waren, Sitz und Heimat einer so großen Zahl von Erwerbszweigen, wie sie in gleicher Mannig- faltigkeit wohl kein zweites Gebirge von denselben Dimensionen besitzen dürfte. Doch nicht nur auf die Gebirgsgegenden allein sind diese hausindustriellen Erwerbszweige beschränkt: vom Königreich Sachsen, dein eigentlichen Zentrum der Hans- Industrie, erstreckt sich weit nach Westen in unser Gebiet hinein die Herstellung von Strumpfwaren von Leipzig nach Apolda bis über Erfurt hinaus in das westliche Thüringen, wie die Baumwollen- und Wollenindustrie von Zwickau in die reußischen Territorien; in Sachsen- Altenburg erhielt sich die Kamm- und Bürstenindustrie, zahlreiche Hausindustrien verbreiten sich in den Regie- rungsbezirken Ersurt und Merseburg, vou Franken her bürgerte sich im Süden des Waldgebirges die Korb- flechterei ein usw. Die durch den Thüringerwald bewirkte Teilung des Landes in zwei Abschnitte, von denen der nördliche der- selben sich wieder in Terrassenland und Ebene teilt, er- scbwert jedoch in Verbindung mit den andern, besonders den geschichtlichen Einflüssen die Bildung großer Kultur- zentren, begünstigt aber die Entstehung zahlreicher kleinerer Mittelpunkte des Gewerbefleißes, welche, na- mentlich am Austritt der Flüsse und der Pässe aus dem Gebirge in das Hügelland oder in die Ebene gelegen, eine gleichmäßige Verteilung der Kultur und Zivilisation über das ganze Land bewirken. Diese kleinern Mittel-

6. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 83

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Sudeten und ihre Bewohner. Leinenindustrie rühmen infolge der Einbürgerung zeit- gemäßer Herstellungsweise der Garne wie der Gewebe und infolge der Erschließung der Steinkohlenschätze von Waldenburg, die der maschinellen Textilindustrie im Ost- und Westflügel der preußischen Sudeten bei ihrer vorteil- haften Mittellage kräftige Nahrung darbot. Landeshut namentlich ist ein lebhafter Mittelpunkt der mechanischen Leinweberei geworden. Auch die Glasfabriken, obwohl deren Zahl gemindert erscheint, haben sich im Gebirge wieder rüstig anfge- fchwniigen; das große Etablissement der Josephinenhütte bei dem weit über die grünen Riesengebirgshänge aus- gebreiteten Dorf Schreiberhau genießt eines über Deutschlands Grenzen hinansgehenden Rufes seiner trefflichen Glaswaren. Im Waldenburger Bergland, wo die Kohlengruben über 17 000 Arbeitern Brot geben, hat sich bei der Wohlfeilheit des Feuerungsstosfes und dem Vorrat plastischer Tone eine Porzellanmanusaktttr ent- faltet, die reichlich 3000 Arbeitern Verdienst schafft. Die vorübergegangene Sistierung der Eisenhämmer in Schmiedeberg im Laufe des vorigen Jahrhunderts ließ die dortigen Bewohner anf anderweiten Broterwerb sinnen; die dauernde Rückwirknng davon liegt hente vor in der Schmiedeberger Herstellung jener farbenprächtigen „orientalischen" Teppiche, die sich einer europäischen Be- rühmtheit 'erfreuen und würdig befunden wnrden zur Schmückung der Paläste des Deutschen Kaisers. Jenseits der obern Oder, zwischen ihr und dem galizisch-rnssischen Weichselgebiet, liegt der sast schon der Tiesebene zugehörige o b e r s ch l e s i s ch e Industrie- bezirk. Es ist keiu sndetisches Gelände, sondern schon osteuropäischer Boden von ganz flacher Tafellagerung sehr alter Formationen, selbst der karbonischen, mit deren äußerst reichen Kohlenflözen sich früher kaum geahnte Erzschätze gleichfalls in seltenster Fülle nahe berühren. Der Bezirk kündigt sich dem Wanderer, der von der Sudetenseite naht, schon von weitem an durch die kühn 6 *

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 451

1854 - Münster : Aschendorff
451 Zu den sonst noch bemerkenswerthen Städten des Regie- rungsbezirks gehört Telgte an der Ems, ein berühmter Wall- fahrtsort; ferner Warendorf, gleichfalls an der Ems, mit 4300 E., einem Franziskanerkloster, einem Real-Gymnasium, Fabrikanlagen und bedeutendem Leinwandhandel. Beckum und Ahlen, beide an der Werse, haben Leinwandwebereien. Nicht weit von Oelde, an dem die Köln-Mindener Eisenbahn vorüber- führt, liegt Strom berg, gleich Telgte ein vielbesuchter Wall- fahrtsort. Lüdinghausen an der Stever mit einer großen und schönen gothischen Kirche liefert viele Holzschuhe. Reck- linghausen hat 3000 E., ein Gymnasium und Leinwand- fabrikation. Dorsten an der schiffbaren Lippe mit 2800 E. besitzt ein Progymnasium, ein Franziskanerkloster und ein Ur- sulinerinnenklofter mit einem besuchten Pensionate. Zu Coes- feld an der Berkel mit 3500 E., ehemals Residenz der mün- sterischen Fürstbischöfe, befindet sich ein Gymnasium und ein fürstliches Schloß. Dülmen mit 2800 E. besitzt ein her- zogliches Schloß und eine nicht unbedeutende Eisengießerei und Maschinenfabrik. Haltern ist als Wallfahrtsort und seiner Chausseesteine wegen, die der Annaberg liefert, Borken we- gen seines Leinwandhandels, An holt als Residenz eines Für- sten zu erwähnen. Bocholt an der Aa mit 4200 E. hat viele Fabriken und eine schöne Kirche. Zu Vreden an der Berkel, im Kreise Ahaus, befindet sich ein Progymnasium. Burg st ein fürt an der Aa mit 2500 E. und einem fürstlichen Schlosse wird wegen seiner schönen Gartenanlagen, Bagno genannt, viel besucht, auch befindet sich dort ein kleines Natura- lien- und Kunstkabinett. Im Dorfe Langen horst ist ein Schullchrerseminar mit einer Taubstummemanstalt. Rheine an der Ems mit 2500 E., hat Fabriken, Flußschifffahrt und in seiner Nahe eine Saline. In Tecklenburg sind Fabriken von Löventlinnen zu Segeltuch, und bei Ibbenbüren in demselben Kreise werden gute Steinkohlen gefördert. 21. Die Pest und die grosse Procession in Hi iinster. Bischof Ludwig von Hessen, welcher im Jahre 1310 Fürstbischof von Münster wurde, war einer der kräftig- sten und besten Fürsten, deren sich das Hochstift zu er- freuen gehabt hat. Es bedurfte aber auch in jenen Zei- ten eines solchen Mannes, denn die unruhigen Gesinnun- gen der benachbarten Herren verwickelten das Land in beständige Fehden, die Ludwig während seiner 48jäh- rigen Regierung mit dem grössten Heldenmuthe aus- kämpfte. Durch ein entsetzliches Uebel, welches sich 29 *

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 469

1854 - Münster : Aschendorff
469 mit 8700 E., Nñumb u r g mit 13,000 E., Zeitz mit 11,000 E., Weißenfels mit 8800 E., Ei sieben mit 9000 E., S an- gerhausen mit 6100 E. — Erfurt an der Gera, die dritte Bezirksstadt, eine Festung mit zwei Citadellen, zahlt über 20,000 E. Sie hat mehrere katholische und protestantische Kirchen, und der Dom besitzt eine berühmte große Glocke, von 275 Centner Gewicht. In dem ehemaligen Augustinerkloster, jetzt Waisen- haus, zeigt man noch die Zelle, welche Luther einst als Mönch bewohnte. Die Gegend um Erfurt, welche man Thüringen nennt, ist waldig und hat vorzüglichen Garten- und Ackerbau. — Heiligenstadt, vormals Hauptstadt des Eichsfeldes, hat 4300 E. und ein katholisches Schullehrer-Seminar. Noch zu bemerken sind die ehemaligen freien Reichsstädte Mühlhau- sen, an der Unstrut, mit 14,000 E., und Nordhausen, an tzer Zorge, wo die goldene Au beginnt, mit 13,500 E.; b-nde sind altertümlich gebaute, wohlhabende Städte. — Ganz ab- gesondert, doch zu dieser Provinz gehörend, am südlichen Ab- bange des Thüringer Waldes, in der ehemaligen sächsischen Grafschaft Henneberg, liegen: Schleusingen und der freund- liche Ort Suhl, mit 8000 E.; die Suhler Gewehrfabriken wetteifern mit den Lüttichern. 34. Die Provinz Schlesien. Schlesien hat einen Flächeninhalt von 742 El M. Ge- gen Südwest und Süden befinden sich zwei Hauptgebirge, das Riesengebirge mit der 4950' hohen Schneekoppe, und die Sudeten. Die Sudeten stehen wieder mit den Gl ätz er Gebirgen und den Karpathen in Verbindung. Das Land wird der Länge nach von der Oder durchströmt, die hier nebst andern Flüssen die N e l ß e und K a tz b a ch aufnimmt. Der Boden ist auf der linken Oderseite fruchtbarer, als auf der rechten, wo es manche sandige Striche gibt. In Oberschlefien und im Ge- birge trifft man noch bedeutende Waldungen, und in denselben viel Wild. Die Schafheerden sind veredelt und geben nach den sächsischen die feinste Wolle. Das Land hat mannigfaltige Er- zeugnisse des Pflanzen- und Mineralreichs, welche von den be- triebsamen Einwohnern meist selbst verarbeitet werden. Außer Getreide und Obst baut man Färberröthe, Tabak und vor al- lem Flachs. Das Weben und Bleichen der Leinwand beschäf- tigt viele tausend Gebirgsbewohner. Nächstdem ist die Tuch- bereitung ein wichtiger Erwerbzweig in den Städten Görlitz, Lauban, Grünberg und Goldberg. Höchst bedeutend ist der Bergbau, durch den man zwar Silber, Kupfer, Blei und Arsenik, vorzüglich aber Eisen, Zink und treffliche Steinkohlen gewinnt. Fast die Hälfte der Bevölkerung, nämlich 1,357,330 E.,

9. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 474

1854 - Münster : Aschendorff
474 P o sen, fyüb\d) gebaut, Festung mit Citadelle, ist größtenteils auf dem linken Wartheufer gelegen und Sitz eines Erzbischofes. Der große Markt ist schön umbaut, und der Dom, auf dem rechten Ufer, ist ein schönes, altes, gothisches Gebäude von un- gewöhnlicher Einfachheit. Die Stadl hat noch viele andere Kir- chen, mehrere Klöster, drei berühmte Messen, einige Fabriken und besonders viele Brauereien und Brennereien. Unter den 40,000 E. sind 9000 Juden. — Gnefen, zwischen Hügeln und kleinen Seen, mit 7000 E., hat ein zweites Domkapitel des Erzbisthums. Der Dom ist ein sehenöwerthes Gebäude, ringsum von Kapel- len umgeben, in welchen die Nebenaltäre stehen; in der Kirche selbst findet man nur zwei Altäre, den Hochaltar auf dem Chor und den Adalbertusaltar mitten im Schiffe der Kirche. Auf letzterem steht zwischen sechs silbernen kolossalen Leuchtern ein großer silberner Sarg, von sechs silbernen gekrönten Adlern ge- tragen, mit den Gebeinen des h. Bischofs und Märtyrers Adal- bertus, Apostels der Preußen, der im 10. Jahrhundert bei Fischhausen unweit Königsberg erschlagen wurde. Auch das Antependium des Adalbertusaltarcs ist von massivem Silber, und alles dies das Geschenk eines polnischen Königes. Bromberg, an der schiffbar gemachten Brahe und dem nach der Stadt benannten Kanal, mit 9500 E., ist gut gebaut und hat eine Zuckersiederei, einige Fabriken und etwas Handel. Außerdem sind noch zu nennen Ra wisch mit 10,000 E., und Polnisch - Lissa mit 9100 E., von denen die Hälfte Ju- den sind. 38. Das Kaiserreich Oesterreich. Das Kaiserreich Oesterreich hat seinen Namen von dem Erzherzoglhum Oesterreich, welches sich von der bairischen bis zur ungarischen Grenze auf beiden Ufern der Donau hin- zieht. Daö Kaiserreich selbst aber erstreckt sich nicht blos über die in Deutschland liegenden Länder, über das Erzherzog- thum Oesterreich, über Böhmen, Mähren, öster- reichisch Schlesien, Steiermark, Tprol, Istrien und Jllyrien, sondern auch über mehrere außer Deutschland gelegene Länder, über das lombardisch - venetianische Königreich, Ungarn, Dalmatien, Kroatien, Slavo- nien, Siebenbürgen, die Militairgrenze und Gali- zien. Alle diese Länder, welche mehr als 12,000 □ M. mit 38 Millionen Menschen enthalten, sind dem Scepter des Kai- sers von Oesterreich unterworfen, der dieselben von derhaupt- und Residenzstadt Wien aus regiert. Wien ist eine große, berühmte Stadt und das Sprichwort: „Es gibt nur eine Kaiserstadt, es gibt nur ein Wien", ist in

10. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 536

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
Festung Königstein, die einzige im Lande, auf einem steilen Felsen; nicht weit davon ist das Schloß Sonnenstein. Unter den Erzeugnissen stehen die Mineralien oben an. Man findet im Erzgebirge Silber, Blei, Zinn und Kobalt. Der Ertrag an Getreide reicht für den Bedarf kaum hin, au Obst dagegen mangelt es nicht. Die Schafe geben sehr feine Wolle, welche sogar der spanischen vorgezogen wird. Fabriken aller Art sind in großer Anzahl da, und die Gebirgsbewohner leben beinahe bloß von ihrer Betriebsamkeit. — Die Hauptstadt Dresden mit 351,000 Einwohnern und vielen Kunstschätzen dehnt sich in einem weiten Thäte an beiden Ufern der Elbe aus. Eine herrliche Brücke verbindet die Altstadt mit der Neustadt. Leipzig mit 414,000einwohnern und einer Univer- sität, ist als einer der wichtigsten Handelsplätze mit seinen großen Messen in ganz Europa bekannt. Schlacht bei Leipzig im Oktober 1813. Chemnitz, 168,000 Einwohner, hat viele Fabriken. Das Großherzogtum Sachsen - Weimar mit 3600 qkm und 340,000 Einwohnern, am Thüringer Walde und Rhöngebirge, besteht aus mehreren Stücken Landes von mittelmäßiger Fruchtbarkeit. Städte: Weimar an der Ilm mit 27,000einwohnern und einem schönen Schlosse; Jena an der Saale mit einer Universität (Schlacht im Oktober 1806); Eisenach (in der Nähe das Schloß Wartburg). Das Herzogtum Sachsen-Meiningen mit 2468 qkm und 234,000 Einwohnern. Städte: Meiningen an der Werra, Hauvtstadt unv Residenz mit 13,000 Einwohnern; Saatfeld an der Saale; Hildburghausen an der Werra. Das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha mit 1956 qkm und 216,000 Einwohnern. Städte: Coburg, Hauptstadt und Residenz mit I9,0oo Einwohnern; Gotha mit 32,000 Einwohnern. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg mit 1320 qkm und 180,000 Einwohnern. Städte: Altenburg an der Pleiße, Hauptstadt mit 34,000 Einwohnern; Eisenberg. Das Fürsten tum S ch w a r z b u r g - R u d o l st a d t m it 9i0qkm und 89,000 Einwohnern. Rudolstadt an der Saale, Hauptstadt und Residenz mit 12,000 Einwohnern. Das Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen mit 862 qkm und 78,000 Einwohnern. Städte: Sonders- hausen an der Wipper, Hauptstadt und Residenz mit 7000 Einwohnern: Arnstadt mit 14,000 Einwohnern. Das Fürstentum Neuß jüngere Linie mit 825 qknt und 132,000 Einwohnern. Städte: Gera, Hauptstadt mit
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